Dan Schultz Fine Art |
Figuren malen lernen im Landschaftsbild von Dan Schultz
Für dieses Studio-Bild verwende ich eine doppelt grundierte Leinwand von Claessens, mein üblicher Malgrund. Dieses Bild wie die meisten meiner großen Bilder wurde anhand von einer Fotografie im Studio fertig gestellt. Meine Frau Sara ist die bezaubernde Dame auf dem Foto. Irgendwie hab ich das Gefühl sie hätte viel Spaß daran gehabt dort mitten auf dem Feld solange stehen zu bleiben bis ich das Bild an Ort und Stelle fertig gemalt hätte.
Wenn ich ein Gemälde dieser Größe anfertige beginne ich mit einer ziemlich detaillierten Zeichnung meiner Komposition In diesem Fall verwende ich Kohlestift direkt auf der Leinwand. Ich verwende soviel Zeit als möglich für diesen Schritt da die Vorzeichnung die Grundlage für den ganzen weiteren Prozess darstellt und Fehler zu diesem Zeitpunkt später nur noch schwer korrigierbar sind. Während ich zeichne nehme ich immer wieder sorgfältig an meinem Referenzfoto Maß und überzeuge mich, dass alles die richtige Größe hat und an der richtigen Stelle auftaucht. Eine Anmerkung am Rande auch bei kleineren Formaten messe ich genau vorher nach. Zusätzlich prüfe ich meine Zeichnung zum Schluss in dem ich sie durch einen Spiegel betrachte. Im Spiegelbild werden Fehler sichtbar die man sonst beim häufigen Betrachten übersehen würde.
Jetzt wo ich alles zum Malen vorbereitet habe, nehme ich mir erst noch einen Moment Zeit und denke genau darüber nach wie ich vorgehen möchte. Wenn ich kleinere Bilder anfertige arbeite ich meist gleichzeitig am gesamten Bild. Weil dieses Bild relativ groß ist habe ich mich entschieden in einem Bereich anzufangen und mich nach außen vorzuarbeiten. Auf diese Art und Weise habe ich die Freiheit einfach aufzuhören wenn ich muss. Wenn ich Zeit habe weiter zu machen stört es nicht wenn die Farbe schon getrocknet ist, ich hoffe nicht, Bereiche korrigieren zu müssen die ich schon fertig gemalt habe. (Ich ziehe es meistens vor Nass-in-Nass zu malen damit kann ich die Ränder besser in einander übergehen lassen als auf trockne Farbe malen zu müssen) Natürlich braucht das einige Planung bevor ich anfange aber es macht viel Freude so zu arbeiten da ich schon sehr früh sehen kann wie das Gemälde Form annimmt. So alles was ich jetzt tun muss ist festlegen wo ich beginnen will. Ich habe herausgefunden das der einfachste Weg die Tonbreite zu bestimmen ist, in einem Bereich mit starken dunklen Werten anzufangen dort wo gute Kontraste sind. In diesem Bild sind einige dunkle Werte im Blickpunkt(Sara) so macht es für mich Sinn dort anzufangen.
Ich schiele immer wieder auf mein Foto und vergleiche die Tonwerte zwischen Bild und Foto. Wenn ich das Verhältnis der Farben und Tonwerte hier genau treffe kann ich gut durch das Bild kommen ohne später gravierende Änderungen vornehmen zu müssen.
Wenn ich weitermache achte ich auf die Kanten und Übergänge zwischen den Formen so dass sie unterschiedlich ausfallen, nie zu gleichmäßig. Um die Augen des Betrachters an den Blickpunkt zu fesseln stelle ich sicher, dass dort die schärfsten Kannten auftauchen während ich die darum liegenden Bereiche der Komposition weich gestalte.
Wenn ich an Saras weißer Jacke im Bild arbeite muss ich beachten dass Fotos die Eigenschaft haben Farbinformation falsch darzustellen speziell in extrem hellen oder dunklen Bereichen. Als Schluss daraus muss ich darüber nachdenken welche Farbe das Sonnenlicht an dem Tag hatte als das Foto geschossen wurde und welchen Effekt es auf die Farbtemperatur des ganzen Bildes hatte. (Hier zahlt sich jetzt die Erfahrung vom Malen im Freien aus da man sich im laufe der Zeit die Lichtverhältnisse zu verschieden Tages-, Jahreszeiten und Wetterbedingungen einprägt.) Weil ich weiß dass die Farbtemperatur von direktem Sonnenlicht warm ist, stelle ich sicher, warme Farben im ganzen Bereich der Jacke zu verwenden der von der Sonne beschienen wird. Als Ergebnis erscheinen die Schatten relativ kalt verglichen mit den Licht-Bereichen.
Sara ist jetzt fast fertig gestellt (zusammen mit dem kritischsten Teil des Bildes) Je weiter ich mit dem Malen komme umso mehr wird verglichen, jede Form soll korrekt sein, jede Farbe jede Kante jeder Ton wird verglichen mit dem Foto und dem was ich schon gemalt habe. Darum ist es so wichtig schon von Anfang an exakt vorzuzeichnen. Wenn ich an diesem Punkt ankomme und feststelle dass eine der Hauptkomponenten fehlerhaft ist gibt es entweder viel Arbeit zu tun um das zu reparieren oder am besten neu anzufangen ( ja auch das ist schon passiert ich gebe es ehrlich zu).
Im Moment sehe ich keine gravierenden Fehler mehr so kann ich mich jetzt dem Hintergrund widmen. Die Herausforderung an einem Hintergrund mit bäumen ist nicht zuviel Details hinzuzufügen die vom Blickpunkt ablenken könnten. Das ist noch ein weiterer Vorteil wenn man zuerst den Blickpunkt malt ich kann jetzt den Rest des Bildes damit vergleichen und sicherstellen dass der Blickpunkt immer dominant bleibt. So versuche ich nur die Hauptformen der Bäume erkennbar zu malen und nur das notwendigsten einzuzeichnen um die Illusion von vielen Bäumen und Zweigen zu schaffen.
Wenn ich die Bäume im Hintergrund und das Gras im Vordergrund male, versuche ich die Farbe sehr dünn zu halten. Das erlaubt mir später dickere Farbe aufzusetzen, wenn es darum geht mehr Details auszuformen. Ich kann so auch etwas von dieser Untermalung im fertigen Bild durchscheinen lassen. Das gibt mir zusätzlich noch Variation in der Textur welche das Bild genau so verschönert wie die Variation beim Ausformen der Linien und Kanten.
Jetzt wo ich den Hintergrund komplett eingesetzt habe ist es Zeit an den bäumen im Vordergrund zu arbeiten. So wie ich es erwähnt hatte als ich die Zeichnung fertig gestellt hatte in Schritt 2 musste ich mir Zeit nehmen um über das Bild nachzudenken eine Sache davon z.B. war dass meine dunkelsten Farben im den Bäumen hier im Vordergrund auftauchen würden. Darum musste ich mit den Schatten in Saras Rock etwas zurückhaltender sein so dass wenn die Zeit kommen würde die Bäume zu malen, diese die dunkelsten Bereiche im Bild darstellen würden. Das hilft dabei die Illusion von Tiefe zu schaffen weil es „Sara“ weiter in den Hintergrund drückt, weil selbst die dunkelsten Werte hier nicht so dunkel sind wie die Bäume, die jetzt am nächsten zum Betrachter stehen. Ich musste auch beachten dass meine Kamera die Schatten auf Saras Rock und die auf den Bäumen im Vordergrund in der gleichen Farbe dargestellt hat, was ein weiterer Grund war die Schatten auf Saras Rock vorsichtig zu behandeln.
Ich fange jetzt an Details auf die Bäume und das Gras zu setzen. Immer darauf bedacht das diese nicht zu interessant wirken um vom Hauptmotiv nicht abzulenken.
Es sieht so aus als ob die ganze rechte Seite des Bildes jetzt fast fertig ist. Die Werte im Gras im Vordergrund richtig zu treffen ist etwas trickreich. Ich muss blinzeln und immer wieder mit den Tonwerten der anderen Objekte im Bild vergleichen so dass die Schatten und Lichter im Gras richtig sitzen. Genau wie beim Malen der Bäume suche ich nach großen Formen im Gras um nicht zu viele Details einzubringen.
Fast fertig! Alles was ich jetzt noch machen muss, ist die Bäume links fertig zu stellen, im Vordergrund und im Hintergrund. So fahr ich damit fort wie mit all den anderen Bäumen im Bild zuvor.
Zum Abschluss betrachte ich das Bild immer noch einmal im Spiegel um sicher zu gehen, dass nichts falsch ist oder vom Blickpunkt ablenkt. Oft muss eine zu scharfe Kante oder eine ablenkende Pinselspur noch entfernt werden. Wenn das alles zu meiner Zufriedenheit korrigiert ist, ist das Bild vollendet.
Homepage des Künstlers Dan Schultz http://www.danschultzfineart.com/
Der Maler Dan SchultzDan Schultz erhielt die ersten Auszeichnungen für seine Malerei schon im Alter von 17 Jahre. Er schloss am Pensacola Christian College in Florida mit Auszeichnung ab. Hier lag der Hauptaugenmerk noch auf Grafik,Design und Illustration aber er erkannte bald das seine wahre Bestimmung die feine Kunst der Malerei werden würde. Inspiriert von großen Künstlern wie John Singer Sargent, Joaquin Sorolla, Anders Zorn und vielen weiteren verbesserte Schultz seine Mal- und Zeichenfertigkeiten am Cottonwood Artists’ School in Colorado Springs, Colorado.Seine Fähigkeiten wurden bald erkannt und er wurde von der Hochschule gebeten zu unterrichten, damit wurde das jüngste Mitglied der national anerkannten dort professionell unterrichtenden Künstlergruppe. Von diesem Punkt an konzentrierte sich der aus Colorado stammende Künstler darauf sich durch seine für Ihne typischen Figuren in der Landschaft einen Platz in der Welt der Feinen Kunst zu schaffen.Um die Verbindung zwischen Maler ,Kunstwerk und Betrachter zu halten wält er oft ein sehr einfaches harmonisches Farbschema was seine Bilder manchmal in einer einzigen dominanten Farbe strahlen lässt. Neben etlichen nationalen findet Schultz Arbeit mitlerweile auch großes internationales Interesse.Weiterhin ist er Mitglied der Rocky Mountain Plein Air Painters und der Oil Painters of America. Homepage des Künstlers Dan Schultz:http://www.danschultzfineart.com/ |