Homepage des Künstlers: http://www.kornwall.co.uk
Ich möchte hier niemanden auf eine falsche Idee bringen; ich habe diese Anleitung Lehrbeispiel genannt ganz einfach weil mir kein besserer Name einfiel,sicher lässt sich diese Anleitung für den einen oder anderen Hobbymaler sehr gut verwenden sie sollte aber nicht als fachlicher Lehrbuchartikel gesehen werden, ich wurde oft darum gebeten einen solchen Artikel zu schreiben und dachte mir es wäre gar keine so schlechte Idee – die folgende Beschreibung spiegelt mehr oder weniger die Art wieder, wie ich meine Bilder male… Ich möchte nicht sagen dass ein Kunststudent Bilder in dieser Art und Weise herstellen sollte oder das es der beste Weg ist ein Bild zu malen aber es ist die Art die mir am besten liegt und in der ich schon mehrere hundert Bilder angefertigt habe.
Das ist die erste Skizze. Das fertige Bild wird sich später nur grob an dieser Skizze orientieren es sei den ich werde gebeten eine exaktes Motiv nach Vorlage zu erstellen. Jetzt ist auch der Zeitpunkt sich über die Farben Gedanken zu machen was für die Wirkung des gesamten Bildes nachher von entscheidender Bedeutung ist. Es ist vor allem wichtig so wenige Farben wie möglich zu verwenden, um die einheitliche Wirkung des Bildes nicht zu zerstören wenn es möglich wäre das Bild mit einer einzigen Farbe zu malen, ich würde es tun. Das war nicht immer so, wie viele von Ihnen auch, habe ich über viele Jahre experimentiert, damals versucht hunderte verschiedener Farbtöne auf der Palette unterzubringen, aber wie schon erwähnt, man lernt ein Leben lang. Meine Palette für dieses Bild: Titan Weiß, Neapel Gelb,Saft Grün,Sienna gebrannt,Phthaloblau,Karmesinrot Sie können es vielleicht nicht sehen aber die Sonne (oder der Mond) auf diesem Bild ist eine ganz normale Reißzwecke. Ich habe viele davon; alle gleich groß alle in derselben Farbe. Ich markiere damit die Position an der später der Mond oder die Sonne platziert wird, die Haupt-Lichtquelle also. Ich kann mich nicht erinnern aber ich glaube ich mache das schon so seit ich begonnen habe diese Motive zu malen. Ich beginne damit die hellste Lichtfarbe im Bereich um die Reißzwecke zu verteilen und arbeite mich schrittweise nach Außen, werde dabei immer dunkler. Dann bestimme ich die dunkelste Farbe und platziere sie an den Rändern der Leinwand, von dort aus nach innen arbeitend auf das Licht zu heller werdend. Dabei muss man aufpassen nicht zu weit an die Lichtfarbe zu kommen damit diese nicht im ton verändert. Hier die Farben für den hellen und den dunkel Ton: Titan Weiß,Neapel Gelb für Hell / Sienna gebrannt ,Karmesinrot und Phtaloblau für Dunkel
Ich wähle dann eine Farbe von mittlerem Ton zwischen den Beiden und beginne beide Bereiche damit ineinander zu vermischen, wenn möglich mit einem größeren Pinsel Licht und den dunklen Himmel miteinander verblenden. Hierbei wird der Pinsel kreuzweise über die Übergangszonen bewegt immer schrittweise weniger Druck verwenden. Dann kochen ich mir eine Tasse Kaffee und schaue in Ruhe von etwas Entfernung auf das Bild der erste Teil ist vollbracht. Wenn Sie beim Betrachten aus etwas Entfernung durch die Augenlieder blinzeln können Sie die Tonwerte besser erkennen.
Diese Bild unterscheidet sich auf den ersten Blick sicher nicht großartig vom vorhergehenden aber liegen 10 Minuten weiteres Verblenden dazwischen. An einigen Stellen lasse ich mit Absicht noch Pinselspuren oder Ungleichmäßigkeiten zurück sie halten das Bild lebendig.
Die Pinselspuren ähneln einer Signatur oder sie sagen „Das ist ein echtes Gemälde, kein Foto!“ Ich sehe sie gern. Ich kann nicht alles erklären was die Pinselspur ausdrückt oder was der Betrachter aus ihr herauslesen kann, aber für mich ist sie sehr wichtig. Im Himmel etwas dezenter in den Wellen tritt sie deutlicher hervor.
Wenn ich mit dem Himmel soweit zufrieden bin entferne ich vorsichtig meine Reißzwecke und eine frei saubere Stelle für die Sonne /den Mond tritt hervor .Sie wird später mit der hellsten Farbe meiner Palette gefüllt. Beim verwischen des Himmels achte ich immer darauf diesen ein Stück weiter unter die Horizont-Linie zu ziehen so kann ich später den verschwommenen Horizont besser in die noch frische Farbe mischen. Ich ziehe besser kratze in die frische Farbe eine schmale Linie an der sich später ungefähr der Horizont befindet.
Der Horizont sollte meiner Meinung nach auf den Bildern immer etwas unscharf verschwommen gehalten werden, da eine glasklare Horizontlinie auf der Leinwand für den Betrachter direkt in den Vordergrund springen würde was die Bildwirkung stört. Natürlich gibt es unter bestimmten Wetterbedingungen manchmal in der Natur eine glasklare Horizontlinie auf dem Meer aber ich denke das auf einem Gemälde der unscharfe Horizont wesentlich attraktiver wirkt.
Die Berge an der Küste
Bisher haben wir fast ausschließlich am Hintergrund gearbeitet Jetzt widme ich mich dem sogenannten Mittelgrund. Die Steilküste ist das markanteste Symbol für diesen Ort hier für Cornwall, in den meisten meiner Bilder gehört sie unabdingbar dazu. Das Problem wenn man an diesem Bereich arbeitet liegt hauptsächlich darin dass man die Berge nicht zu farbkräftig kontrastreich machen darf da sie sonst optisch zu weit in der Vordergrund rücken und somit der Tiefe im Bild zerstört werden würde. Nur die vordersten Cliffs dürfen klare Formen aufweisen je weiter weg um so unscharfer kontrastärmer müssen sie ausfallen. die Ränder verblende ich leicht mit dem Himmel.
Schatten im Wasser
Der Stein der Weisen gleich zu Anfang: Das Wasser im Schatten hat den gleichen Blau-Ton wie der der Himmel.
Es ist natürlich in der Praxis nicht ganz so einfach wie es sich anhört aber diesen Satz sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Sie sollten selbst experimentieren was am besten zu Ihrem Geschmack passt. Eine Ausnahme gibt es z.B. wenn der Himmel nicht blau ist.
Ich möchte Ihnen zum experimentieren die Farbe Paynesgrau empfehlen, sie eignet sich für viele verschiedene Anwendungen z.B. wenn der Himmel kein blau aufweist mischen sie das Paynesgrau zu einem mittleren Ton aus dem Himmel und erhalten sofort eine passende Schattenfarbe.
Der schwierige Teil
Über diesem Abschnitt sitze ich meist am längsten. Hier ein bisschen verwischen, dort ein paar mehr Details. man muss jetzt aufpassen nicht den Faden zu verlieren oder das Bild zu verschlechtern. Der Wellengang bevor die Welle bricht wird jetzt von hell nach dunkel verblendet, Für die dunkle Farbe der Wellen mische ich die dunkle Farbe des Himmels mit etwas Saft Grün.
Danach mach ich auf jeden Fall eine Pause… und den nächsten Kaffee.
Der Durchbruch
Als nächstes kommt der Schaum, wenn Sie große Wellen malen ist auf jeden Fall Schaum vorhanden, meist auch schon auf den noch ungebrochenen Wellen. Wenn der Schaum gesetzt ist beginnt das Bild seine Wirkung zu entfalten.
Realistisch gesehen sollte man den im Schatten gelegenen Schaum dunkler malen als ich es mache da die Lichtquelle ja auf der gegenüberliegenden Seite ist aber für die künstlerische Bildwirkung hat sich die hellere Art als ansprechender herausgestellt.
Die nächsten Fotos wurden im Abstand von ca. 15 Minuten geschossen ab hier wird im Ganzen Bild gearbeitet, ich unterteile also nicht mehr in einzelne Schritte. Mit dieser Anleitung versuche ich auch zum ersten Mal den Malprozess in eine Reinfolge, eine schrittweise Ordnung zu bringen im Regelfall male ich was ich male je nach Gefühl auch in unterschiedlicher Zeit. Nur eins ist festgelegt ich male Nass-in-Nass also ein Bild in einer Sitzung durch. Wenn es wirklich mal passiert dass ich zwischendurch aufhören muss fällt es wesentlich schwerer auf der trockenen Leinwand weiter zu arbeiten. Ich habe sehr viel Respekt vor Acryl- oder Aquarellmalern, die fast nur nass auf trocken arbeiten.
Ölfarbe ist da aus meiner Sicht wesentlich geduldiger.
Abschlussarbeiten
In diesem letzten Abschnitt werden die Highlights aufgesetzt. Hier sehen Sie die Farben damit wird ganz zum Schluss auch der Kreis in der Mitte die Sonne oder der Mond ausgefüllt.
Und hier ist es das fertige Bild.
Gut oder schlecht mag jeder selbst entscheiden auf jeden fall war dieses Bild schon verkauft bevor diese Anleitung ins Netz gestellt war. Was für eine Welt.
So ich hoffe diese kleine Anleitung hat Ihnen eine wenig geholfen. Nun wünsch ich viel Spaß beim nachmachen und bei Ihren eigenen Bildern.
Eine kleine Anmerkung zum Schluss noch zu Pinseln:
Die richtigen Pinsel zu verwenden ist von entscheidender Bedeutung, nachdem ich die richtigen Pinsel hatte wurden meine Bilder wesentlich besser.Nach etlichen Versuchen habe ich eine einfache und günstige Lösung gefunden. Ich hatte damals einfach nicht das Geld bis zu zehn Pfund für einen Pinsel auszugeben. Dann habe ich dieses Set hier gefunden. Das ganze Set kostet im Moment so ca. 4 Pfund.
Die Sache ist die, ich habe mich an diese Sorte Pinsel gewöhnt, das Gefühl wie viel Druck benötigt wird dass die Haare unter dem Druck der Hand nachgeben z.B.Ich habe die verschiedensten teureren Pinsel probiert und bin immer wieder zu diesen zurückgekehrt ich denke jeder Maler „verliebt“ sich in ein bestimmte Sorte Pinsel die am besten zu seiner Arbeitsweise passt.
Der Maler Larry Johns
Larry Johns lebt an der Küste von Cornwall in Groß-Britanien er ist seit frühster Kindheit immer zu tiefst mit dem Meer und seiner Heimat verbunden was er in fast allen seiner Motive zum Ausdruck bringt. Typisch für seine Bilder ist die Stürmische See an der Steilküste von Cornwall aber auch andere Landschaftsmotive und Portraits gehören in sein Repertoire. Hier gehts zur Homepage des Künstlers: http://www.kornwall.co.uk
Thank you very much for your beautiful work and this interesting Website. My english is very bad, sorry.
Best wishes and thank you for explaining how to paint a wave!
Merle from nothern Germany
Kann keine Bilder erkennen, kann man die noch mal hineinsetzen ?
Ansonsten sehr gut beschrieben.
Hallo,
bitte entschuldigen Sie, der Maler hatte vor kurzem im englischen Originalartikel die Dateinamen der Grafiken geändert. Wir haben die Links korrigiert.
Ich danke Ihnen recht herzlich für den Hinweis.