Ein Pferd malen mit Ölfarben –Klassische Methode

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Homepage der Künstlerin:
http://www.carrie-lewis.com/


Ein Pferd malen mit Ölfarben –Klassische Methode

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Referenzfoto für Keydoo Star

Odee, wie er im Rennstall allgemein genannt wird, ist ein Michigan Standardbred also ein Amerikanischer Traber. Er war 2009, zu dem Zeitpunkt als das Foto geschossen wurde, State Champion.

Das Gemälde wurde in klassischer Malmethode hergestellt. Diese Technik basiert auf der Arbeitsweise der Flämischen Meister. Hierbei wird das Bild aus einer Schicht dünner Lasuren Stück für Stück aufgebaut. Zu Beginn steht eine detaillierte Zeichnung, und ein genau festgelegter Prozess aus einer Schicht Tönung, Umbra Schicht, Tote Schicht, Farbschichten und Detailschicht.

Die Zeichnung

Der erste Schritt zu einem guten Bild ist eine akkurate Zeichnung in Originalgröße hergestellt. Ich habe dazu dünnes Zeichenpapier in gleicher Größe wie das Originalgemälde verwendet und die Zeichnung Schritt für Schritt angefertigt.

Die fertige Zeichnung habe ich dem Kunden zur Ansicht geschickt und anschließend mit dem Gemälde begonnen.

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Die Zeichnung übertragen

Die Zeichnung wird auf die Leinwandplatte übertragen. In diesem Fall habe ich ölgrundierte Leinwand auf Birkenplatte verwendet.

Die Zeichnung wird mit Kohle auf Leinwand übertragen, anschließend werden die Linien mit einem kleinen Pinsel permanent nachgezogen. Hierzu benutze ich einen schnell trocknenden Erdton z.B. Umbra gebrannt. Die Leinwand wird dann weggestellt bis die Farbe gut getrocknet ist.

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die Leinwand vorbereiten

Der abschließende Arbeitsgang beim Vorbereiten der Leinwand nennt sich Imprimatura. Die Imprimatura besteht aus einem neutralen Farbton welcher nachdem die Vorzeichnung komplett getrocknet ist dünn über die gesamte Fläche gerieben wird. Die Imprimatura stellt einen Grundton dar, auf den das Bild als Basis aufbauen kann.

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Die Umbra Schicht

Als erster eigentlicher Malschritt erfolgt nun die Umbra Schicht. Die Umbra wird nur mit einer einzigen Farbe ausgeführt. Im Regelfall verwendet man Umbra gebrannt wie in diesem Bild hier. Wenn ein kühlerer Farbton erzeugt werden soll, verwendet man Umbra natur. Dunkle Bereiche werden mit dickerer Farbe erzeugt oder mehrere Schichten Farbe übereinander gelegt. Hellere Bereiche werden mit weniger Farbe oder wenigen Schichten angelegt. Die hellsten Bereiche lassen die Imprimatura durchscheinen.

Das Ziel bei diesem Arbeitsgang ist es, schnell Lichter und Schatten zu erzeugen ohne sich in Details zu verlieren. Ich versuche aber schon gut genug zu malen, so dass das Bild auch schon als eigenständiges Werk wirken würde, das erleichtert spätere Schritte.

Wenn die Umbra Schicht fertig ist, sollte das Bild vier bis sechs Wochen trocknen.

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Die Tote Schicht

Der nächste Schritt nennen sich Tote Schicht und beschäftigt sich mit dem weiteren Ausformen von Hell und Dunkel sowie den Halbtönen. Es ist nicht nur eine schwarzweiße Studie, aber sehr nah dran.

Für das Portrait von Odee habe ich Schwarz, gemischt mit etwas Blau, verwendet um einen kühleren Ton zu erzeugen. Für eine wärmere Farbgebung könnte man auch eine goldgelbe Farbe verwenden. Die Entscheidung, welchen Ton die Tote Schicht hat wird anhand der Farben im fertigen Bild getroffen. Odee hat einen warmen Braunton, also wird die Tote Schicht als Kontrast dazu mit kalten Farbtönen angelegt.

Die Tote Schicht wird sektionsweise gemalt. Immer ein Bereich nach dem anderen. Ich habe mit dem Inneren vom Stall begonnen. Dann habe ich als nächstes Segment die Außenseiten vom Stall gemalt und mich abschließend dem Pferd zugewandt.

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Als Abschluss habe ich noch mal alle Bereiche nachgearbeitet und verfeinert. Auch bei dieser Schicht arbeitet man wieder so weit, bis ein eigenständig akkurates schönes Bild entsteht. Jede Schicht sollte immer komplett abgeschlossen und fertig wirken.

Wenn die Tote Schicht fertig ist, muss das Gemälde wieder vier bis sieben Wochen trocknen. Da die jetzt verwendeten Farben langsamer trocknen, ist es je nach klimatischen Bedingungen auch nicht unüblich, dass das Bild länger als acht Wochen braucht, um vollständig durchzutrocknen.

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Erste Farblasuren

Nachdem die Tote Schicht komplett durchgetrocknet ist, kann endlich mit der Farbe begonnen werden. Die ersten farbigen Töne werden als dünne transparente Lasuren aufgetragen. Es wird also die tote Schicht nur leicht eingefärbt.

Auf diesem Foto sieht man, dass die Innenseiten des Stalls sowie das Pferd mit warmen Gelbtönen eingefärbt wurden. Die Außenseiten des Stalls wurden mit kälteren Blau-Grün-Tönen koloriert. Ab diesem Zeitpunkt werden die Arbeitszeiten am Bild kürzer und die Trockenpausen dazwischen länger. Jede Lasurschicht muss komplett durchtrocknen, bevor die nächste aufgetragen werden kann, ohne die Schicht darunter zu beschädigen.
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Dieses Foto zeigt das Portrait einige Lasurschichten später. Jede Lasur dunkelt die Farben insgesamt etwas weiter ab, so kann ich Hell und Dunkel weiter ausformen indem ich einige Bereiche öfter übermale oder andere frei lasse.

Ich kann auch Lasuren aufhellen, indem ich sie mit einen Tuch verreibe und dünner verteile oder die Farbe etwas wieder abhebe nachdem sie aufgetragne wurde. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Technik ist, dass eine feine Textur entsteht.

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Weitere Lasuren

Das Lasieren und Auftragen von Farben wird solange fortgesetzt, bis das Bild dem Referenzfoto soweit wie möglich ähnelt. Bei jedem Arbeitsschritt werden immer wieder Korrekturen durchgeführt und eventuelle Probleme korrigiert.

Ich bleibe während der Arbeit immer in Kontakt mit dem Kunden und höre auf Kommentare und Meinungen. Bei diesem Bild hatte ich z.B. die Außenwände des Stalls viel zu blau und kalt dargestellt. Ich konnte durch die Rückmeldung des Kunden so noch rechtzeitig eine Lasur aus Gelbtönen über diese Bereiche ziehen, um eine realistischere Darstellung der Farben zu erzeugen.

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Details ausarbeiten

Die Detailstufe. Ab diesem Punkt beginnt das Gemälde endlich zu leben…

Der größte Teil des Bildes ist beim Lasurprozess fertig gestellt wurden. Die größten Korrekturen und Änderungen sind bereits fertig. Jetzt beginnt das Fein-Tuning.

Zu den Details gehören die Glanzlichter auf allen Reflexionsflächen, wie den Augen, Halfter usw. Der Mähne und dem Kopfhaar wird nun mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Auch die Schnauze wurde noch besser ausgearbeitet.

Nachdem die letzte Lasur durchgetrocknet war, habe ich das Bild fertig gestellt. Nachdem ich nun selbst damit zufrieden war habe ich dem Kunden ein Foto geschickt und das Bild zum Trocknen weggestellt.

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Hier ist das fertige Bild. es hat nun viele verschiede Korrekturschritte durchgemacht.

Für jeden Schritt musste das Bild komplett durchtrocken und stand weitestgehend in einem anderen Raum als dem Atelier, außerhalb meiner Sichtweite. Durch das Wegstellen konnte ich immer nach einiger Zeit wieder mit frischem Blick auf das Gemälde schauen, um bei jeder Schicht auf Probleme aufmerksam zu werden und nicht in Betriebsblindheit zu verfallen.

Wie auch bei den vorangegangenen Schritten ist das Gemälde erst fertig wenn es auch dieses Mal wieder wenigstens vier Wochen getrocknet ist. Es bekommt dann noch einen abschließenden Kontrollblick und wenn ich zufrieden bin, meine Signatur.

Jetzt bekommt das Bild noch abschließend einen Rahmen und kann endlich verschickt werden.

Die Malerin Carrie Lewis

Homepage der Künstlerin:
http://www.carrie-lewis.com/

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Meine frühsten Kindheitserinnerungen erzählen vom Landleben, einem Bauernhof und vielen Tieren. Ich wuchs mit drei Schwestern einem Bruder und vielen Milchkühen, Hühnern Hund und Katze auf. Darum waren die ersten Bilder die ich zeichnete natürlich von unseren Haustieren. Ich habe auch sehr früh schon begonnen zu zeichnen.

Die meisten Techniken habe ich mir selbst beigebracht. Eine direkte Ausbildung im Kunstbereich. Ich hatte zwar Kunstunterricht drei Jahre an der Clare Public High School, Clare, Michigan, Sowie ein Semester an den Fine Arts Department , Abilene Christian University, Abilene, Texas. Ich fand diese Kurse jedoch zu unspeziell ich wusste schon genau was ich wollte, ich wollte Pferde malen, darum brachte mich das Studium all der anderen Richtungen Medien usw. nur weiter weg von meinem Ziel.

Ich arbeite ständig daran, meine künstlerischen Fähigkeiten zu verbessern, darum würde ich mich als ständigen Schüler der Schule von Versuch und Irrtum bezeichnen. Ich habe bereits in verschiedenen Stilrichtungen und Techniken gemalt. Ich habe direkter Technik gearbeitet (sofortige Farbschicht) und mich auch intensiv mit der klassischen Methode mit verschiedenen Schichten, Untermalung und Lasuren beschäftigt. Die klassische Malmethode bietet sich sowohl für Ölfarben als auch Farbstifte an, so dass ich heute fast nur noch so arbeite. Meine Maltechnik orientiert sich an den Arbeiten des Malers Johannes Vermeer aus dem 17. Jahrhundert. Ich habe diese Technik auch auf die Arbeit mit Farbstiften übertragen.

Carrie Lewis hat ihre Werke bereits an viele interessanten Orten ausgestellt – Lone Star Park Race Track, Grand Prairie, Texas and Remington Park Race Track, Oklahoma City, Oklahoma.

Seit den frühen 90er Jahren arbeitet sie mit der Michigan Harness Horseman’s Association zusammen und spendet Gemälde für die jährliche Wohltätigkeitsauktion.

Homepage der Künstlerin:
http://www.carrie-lewis.com/

Zusammenfassung
Ein Pferd malen Klassische Methode
Artikelname
Ein Pferd malen Klassische Methode
Beschreibung
Das Gemälde wurde in klassischer Malmethode hergestellt. Diese Technik basiert auf der Arbeitsweise der Flämischen Meister. Hierbei wird das Bild aus einer Schicht dünner Lasuren Stück für Stück aufgebaut. Zu Beginn steht eine detaillierte Zeichnung, und ein genau festgelegter Prozess aus einer Schicht Tönung, Umbra Schicht, Tote Schicht, Farbschichten und Detailschicht.
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