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Portrait eines kleinen Jungen – Kinder malen, Gesichter malen altmeisterlich mit Grisaille – Monika Kunze/h2>
Hier eine kleine Beschreibung wie ich beim Malen einer Grisaille vorgehe. Die Mutter des Jungen, eine sehr liebe Bekannte, wollte das Portrait in schwarz-weiß haben, daher blieb es letztendlich bei der s/w Endversion.
Normalerweise nutze ich eine Grisaille als Untermalung für die anschließende, farbige Bemalung. Der Vorteil liegt darin, dass ich mich hier zunächst „nur“ auf Form und Tonwerte konzentrieren muss. Die Helligkeiten einer farbigen Übermalung, ihre unterschiedlichen Farbtöne, ihre Intensitäten und Temperaturen kann ich hier aussen noch vor lassen.
Zunächst töne ich mir den Malträger, hier eine 30x40cm Leinwand, mit einer Imprimatura aus Transparent Oxidbraun und Grüne Erde. Man kann auch andere Mischungen nehmen, aber mir gefällt das goldene Braun, das sich daraus ergibt. Es ist auch sehr reizvoll, wenn die Imprimatura anschließend für´s Bild mitgenutzt werden kann und an gezielten Stellen durchscheint.
Ich reibe die unverdünnte Farbe sehr dünn auf den Malträger und lasse sie antrocknen.
Dann, mit der selben Farbe, diesmal ein klein wenig mit Diluent (geruchloser Verdünner) vermischt, zeichne ich die Konturen auf, mitsamt der Schattenbereiche. Die Fotovorlage war auf Grund ihrer Lichtverhältnisse nicht optimal, aber das freche Lächeln des Kindes war einfach zu entzückend, um es nicht zu malen.
Anschließend mische ich mir eine kleine Skala an Grautönen an, die chronologisch zwischen Schwarz und Weiß liegen. Ich verwende Lampenschwarz und Bleiweiß.
Die zwischenstufen sind schnell angemischt. Wer sich mit dem Anmischen der chronologischen Graustufen noch schwer tut, kann sich zunächst eine Grauskala am PC, im Grafikprogramm, erstellen, diese Ausdrucken und als Referenz verwenden.
Bei Portraits beginne ich, wie wohl die meisten, gerne mit den Augen. Es ist aber kein Muss, ich habe auch schon Portraits gemalt, wo die Augen erst später dazu kamen.
Da ich Rechtshänder bin, beginne ich meistens auf der linken Seite. Dort lege ich zuerst die hellsten Stellen an, dann die dunkelsten, dann die Habtöne. Hier im Bild sieht man, dass ich zwischenzeitlich auch den Hintergrund gemalt habe. Grund hierfür ist, dass mit der Hintergrundfarbe auch die Tonwerte des Gesichts besser zuzuordnen sind. Ausserdem kann ich an den Grenzen, zwischen Hintergrund und Kontur des Jungen, die Farben weich ineinander wischen, solange sie noch feucht sind.
Das auf dem Foto ursprünglich karierte Hemd habe ich stark vereinfacht. Gemusterte Kleidungsstücke sind nicht mein Fall, wenn es um die Malerei geht. Das Gesicht soll der Hauptblickpunkt des Bildes bleiben.
Um im Haar die Seidigkeit der feinen Haare zu betonen, habe ich die Farbe mit dem Medium Liquin Light Gel gemischt. Nachdem ich die schwarze Grundfläche im Haar gemalt habe, bestrich ich sie (noch feucht) mit dem Medium und zog anschließend die helleren Strähnen hinein.
Die Schattenbereiche auf der rechten Seite habe ich ebenfalls vereinfacht. Man verliert sich schnell in Kleinigkeiten, welche für die Gesamtwirkung absolut unnötig sind und die Gefahr bergen, das Auge des Betrachters ungewollt dorthin zu lenken.
Hier die fertige Grisaille.
Monika Kunze
Homepage der Künstlerin: http://www.hemikro.de Monika Kunze über sich selbst: Geboren 1976, lebe und male ich in der Nähe von Bielefeld.Nach einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema Kunst in meinen Jugendjahren, habe ich, nach einer längeren Pause,2005 wieder damit begonnen mich mit der Malerei zu beschäftigen.Wie fast alle Hobbymaler, zunächst völlig kopflos und darauf auszielend, einfach nur etwas Hübsches zu malen, begann mich das Thema immer mehr zu interessieren, so dass ich damit begann, autodidaktisch die Grundlagen der Malerei zu begreifen und zuerlernen. Seit 2009 beschäftige ich mich intensiv mit der Ölmalerei, vor allem jener, die sich der Untermalungen bedient, so z.B. der Grisailles. Mein Ziel ist es, naturgetreue Bilder zu malen, die die Anmut der Wirklichkeit wiedergeben. |