Homepage des Künstlers: www.mikecallahanart.com
Anhand der beiden Fotos oben vom gewaltigem Felsmassiv habe ich die folgende Studie angefertigt…
Berge malen und Felsen malen mit Ölfarben
Nach Rücksprache mit den Kunden die sich unter verschiedenen Skizzen sofort für dieses Motiv entschieden hatten war ich sehr unsicher ob sich aus diesem Motiv ein schönes Bild anfertigen lassen würde aber ich machte mich gleich ans Werk. Die folgende Anleitung ist die Chronik dazu…
Das Gemälde sollte eine Größe von 40 x60 Zoll haben(1,00m x1,50m) Die gleiche Größe wie Mount Washington auf dem Bild hinter mir. ich fertigte einen großen Holzrahmen an um die Leinwand darauf zu spannen. In der Mitte unbedingt mit einer zusätzlichen Verstärkung bei dieser Größe.
Mit der Leinwand so straff gespannt wie eine Trommel (Oder zumindest so straff wie ich es schaffe) bin ich jetzt bereit zu beginnen…
Es ist jetzt 4:45 Uhr morgens und ich beginne damit eine schöne Mischung aus einem orangenem Braunton herzustellen und trage diese mit einem großen Pinsel auf die Leinwand auf. Ich gebe damit meiner Leinwand einen gleichmäßigen Ton. Ich vertreibe die Farbe mit einem Tuch und etwas Malmittel auf der Leinwand.
Wenn meine Leinwand getönt ist verwende ich den gleichen gebrannten Orangeton um die Hauptelemente des Bildes zu skizzieren.Meine Originalstudie dient mir immer als Anhaltspunkt im weiteren Arbeitsprozess.
Hier sehen Sie eine Vergrößerung der Vorzeichnung ,ich zeichne zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu viele Details ein da diese im späteren Ablauf übermalt werden würden:
Mein Himmel wird von Wolken durchzogen darum verwende ich einen leichten Blauton und definiere damit die Postion der Wolken.
Wenn ich grob festgelegt habe wo sich Himmel und Wolken befinden kann ich damit beginnen diesen Bereich zu malen…
Ich fange mit dem helleren Bereich am Horizont an und arbeite mich langsam dunkler werdend nach oben. Der Himmel ist fast fertig bevor ich mit den Wolken beginne. Gewöhnlich male ich von Hell nach Dunkel aber Wolken sind da eine Ausnahme, Meistens erscheint der dunkle Teil der Wolken näher für den den Betrachter. Die Oberseite wird häufig von der Sonne beschienen.
Um die Wolken fertig zu stellen male ich die dunklen Bereiche in die schon hell angelegten Flächen. Ich verblende die Teile in unterschiedlicher Stärke ineinander abhängig von Textur und Form der Wolken.Hier ist ein Bild vom Himmel fast fertig gestellt:
Wenn ich mit dem Himmel zufrieden bin widme ich mich dem interessantesten Bereich des Bildes, den Felsen. ich beginne damit die dunklen Bereiche der Felsen dünn anzulegen. Auf dem folgenden Foto wirken die Schatten sehr dunkel aber sie sind im Original nicht Tief-Schwarz sondern wesentlich heller. Ich möchte das die Berge etwas in den Hintergrund treten also dürfen die Schatten nicht zu kontrastreich, zu dunkel angelegt werden.Ich komme dann mit einer etwas helleren Farbe in diese Bereiche zurück bevor ich mich der Lichtseite der Berge zuwende. Ich wechsele beim modellieren der Berge immer zwischen Pinsel und Spachtel hin und her je nach dem wie stark die Textur hervortreten soll.
ich beginne damit die hellen Bereiche der Berge in der gleichen Weise zu malen. Generell verwende ich nur 2 unterschiedlich helle Töne. Ich halte meine Palette so einfach wie möglich. Zu diesem Zeitpunkt können Sie auf der Palette noch sehr gut erkennen ich habe nur meine drei Grundfarben Gelb ,Magenta und Blau, ein 2.Rot noch dazu welches ich meist zum mischen von Braun verwende. Dazu kommt noch eine sehr dunkle Mischung ich nenne sie “Blackenough” Reines schwarz wäre zu kontrastreich ,würde das Bild zerreißen. Mit Titanweiß zur Aufhellung kann ich alle warmen und kalten Erdtöne mischen die ich für mein Berge brauche.
So “kämpfe” ich mich weiter durch die Berge immer abwechselnd mit Pinsel und Spachtel. Der Unterschied zwischen diesen beiden Fotos ist genau eine Malsitzung; ich habe also noch einen weiten Weg vor mir.
Die Details in Felswänden ,wie Diesen, können für einen Maler überwältigend werden. Um mich nicht davon überrennen zu lassen teile ich mir die Arbeit in kleine Bereiche ein, richte dabei meine Aufmerksamkeit aber immer zwischendurch wieder auf die Gesamtwirkung des Bildes.
Hier ist eine Nahaufnahme, die das Zusammenspiel von Spachtel und Pinselarbeit im Detail darstellt.
Ich bin jetzt fast fertig mit den Felsen und werde mich bald dem Mittelgrund widmen können. Zum Abschluss setze ich durch kleine schneebedeckte Flächen Akzente in die Berge. Ich beginne in den schattigen Bereichen im stückchenweise heller werdend.Für die hellsten Teile verwende ich nicht wie vermutet reines Weiß auch wenn es später so wirkt sondern töne es mit Gelb ein wenig ab.
Durch den Schnee erhalten die Berge noch zusätzlich mehr Tiefe.
Der von Bäumen überzogene Berghang im mittleren Bereich wird nur ganz wenig von der Sonne beschienen. Diese steht in diesem Motiv noch nicht sehr hoch, deshalb liegt der größte Teil des Berges im Schatten und muss mit einem sehr dunklen Ton untermalt werden bevor ich die Bäume darauf setzen kann. Achten Sie darauf auch dieser Ton ist trotdem heller als reines Schwarz auch wenn das auf dem Foto schwer zu erkennen ist.
Hier sehen Sie den Berghang schon halb mit Bäumen bedeckt. Auch die Bäume male ich abwechselnd mit Pinsel und Spachtel.
Hier sehen Sie nocheinmal den aktuellen Stand , 6 Uhr morgens wenn ich mein Studio verlasse und meiner zweiten Arbeit nachgehe. Kaffee ist immer mein wichtigster Begleiter…
Ich konzentriere mich jetzt auf die von der Sonne gebadete Wiese auf der rechten Seite. Die Tonwerte in diesem Bereich müssen wesentlich höher ausfallen da ja alles mitten in der Sonne liegt. Danach arbeite ich an der Küstenlinie des Sees.
Wenn ich die Reflexionen im Wasser male muss ich auf verschiedene Dinge achten: als erstes steht das Auge des Betrachters sehr hoch in dieser Komposition das bedeutet dass man aus dieser Perspektive nicht den ganzen Berg sondern nur einen kleine Spitze in der Reflexion sehen kann; als zweites muss ich auf die Tonwerte achten. Lichter erscheinen in der Reflexion dunkler und dunkle Teile etwas heller als im Orginal und je näher ein Objekt an der Wasserfläche ist um so kleiner der Unterschied in der Tonhöhe.
Aber genug jetzt von der Theorie machen wir am Bild weiter…
Hier ist der See fast fertig gestellt. Ich widme mich jetzt dem Vordergrund und setze die Baumkronen die hinter dem Abgrund hervorblinzeln wieder mit der Zwei-Farben-Technik wie schon zuvor. Ich beginne wieder mit dem dunklen Ton…
Ich setzt diesen Prozess fort bis ich nicht nur die Baumwipfel die hervorschauen sonder auch die großen Bäume die näher am Betrachter stehen fertig gestellt habe.
Der große Felsbrocken im Vordergrund hat eine starke Textur also wechsle ich wieder zwischen Pinsel und Spachtel hin und her.
Bevor ich den Rest des Berghangs im Vordergrund male setzte ich mit einem dunkleren Braun-Orange-Ton Akzente ich die Untermalung, dadurch rückt die Wiese später mehr in den Vordergrund, näher an den Betrachter heran.
Ich folge dann wieder meiner Zwei-Ton-Technik indem ich das dunkle Grün für die Wiese setze. Danach kommt das hellere Grün und ein paar grüne Büsche und kleine Steine zur Auflockerung. Anschließend male ich in warmen und kalten Tönen die Steine am Wegrand.
Wenn ich damit fertig bin setze ich die Highlights und noch ein paar Akzente zwischen die Steine. Danach lege ich ein paar unterschiedliche Erd-Töne für meinen Wanderpfad, hauptsächlich mit dem Spachtel.
Hier sehen sie das Werk kurz vor seiner Fertigstellung Ich denke noch eine Woche dann ist es soweit. Sie können den Begriff Zwei-Ton-Technik bestimmt schon nicht mehr hören aber das ist genau die Art und Weise mit der ich jetzt auch die letzten Bäume fertigstelle, die dunkle Farbe wieder zuerst.
Ich setze dunklere Farben als Untermalung für den Busch im Vordergrund das erlaubt später mehr Kontraste zu setzen. Dann lege ich wieder helle Farben auf. Dinge im Vordergrund sind gewöhnlich immer kontrastreicher als der Hintergrund.
Ich muss nur noch einen Felsen malen ,den Großen ganz vorn. Ich setze ihn ein, und verwende für die Textur wieder den Spachtel wie Sie bereits gesehen haben. Dann male ich den kleinen Zweig im Vordergrund und habe damit mein Bild fast beendet.
Hier sehen sie das fertige Bild…
Der Künstler Mike CallahanHomepage des Künstlers: www.mikecallahanart.com
54th and 56th Juried Exhibitions at the Haggin Museum in Stockton, California, The Oil Painters of America’s National Juried Show of Traditional Oils 2008 National Oil and Acrylic Painter’s Best of America Juried Exhibition 2009 / 2010. |