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So zeichne ich eine Rose
Ich möchte hier mal zeigen, wie ich z.B. eine Rose freihand vorzeichne, die ich, in anderen Fällen, dann mit Ölfarben ausmale. Hier werde ich bis zum Schluß die Blume zeichnen, inklusive der Schatten. Bei einer Vorzeichnung für ein Gemälde zeichne ich nur die Umrißlinien.
Bleistift 8B; Los geht´s
Ich habe mir irgendwo eine nette Rosen-Vorlage für eine Zeichnung gesucht und sie mir im Grafikprogramm in schwarz-weiß umgewandelt und ausgedruckt.
Es geht nicht darum, die Rose 1:1 abzuzeichnen, sie soll lediglich als Hilfe dienen, den Aufbau der Rose zu verstehen und im Überblick zu behalten. Wer bereits gut geübt ist, kann die Rose natürlich auch ohne Vorlage zeichnen.
Wenn man sich das Röschen nun genauer anschut stellt man fest, dass in ihrer Mitte die Blüten ganz winzig sind und eng aneinanderliegen. Die äußeren Blüten werden größer und stehen mehr nach unten ab (schmiegen sich also nicht an den inneren “Kegel”).
Ich beginne mit dem Innenleben der Rose, um mich nach außen hin zu arbeiten. Dazu wähle ich mir eine der Blüten als Orientierungspunkt.
Ich richte mich nach den Kanten der Blüten und achte darauf, wo die Linien enden müssen. Im Kopf also stelle ich mir bereits die nächste Blüte vor, die an der Stelle, wo die Linie aufhört, hin muss. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Linien nicht zu lang, oder zu kurz geraten, sonst wirken die Blüten nachher “verkrüppelt” bzw. stechen aus dem Bild hervor, weil sie proportional nicht zum Rest passen.
Manche der Blütenränder sind etwas nach außen gewölbt (siehe Blüte links). Diese Stellen sind die hellsten der Rose und durch ihe optische Wölbung entsteht eine 3-Dimensionalität in der Zeichnung.
Hier wieder eine Wölbung (ganz links) und oben die großen Blüten, die den inneren, festen Blütenkegel umspielen.
Je weiter man sich zu den äußeren, großen Blüten vorarbeitet, um so mehr werden die Wölbungen und um so größer werden sie. Man muss sich vorstellen, dass so eine Blüte recht groß ist und die Rose bis zu einem Drittel, ringsherum umschließen kann. Um so größer muss die Fläche der nach außen abstehenden Wölbung sein (sonst sähe die Rose nicht wie eine Rose aus, sondern wie eine Ranunkel)
Dann noch den Stiel. Ich habe hier einen ganz geraden, schlichten gemacht. Auch beim Stiel muss man darauf achten, von wo aus man auf die Rose blickt. Hätte ich hier den Stiel nach oben hin breiter gemacht, würde automatisch die Proporton der Rose aus den Fugen geraten, da ihr innerer Blütenkegel als zu lang (zu tief sitzend) erscheinen würde:
Also ein gerader Stiel und somit sitzt das imaginäre Ende des Stiels höher (imaginär, weil´s ja von den Blüten bedeckt ist)
So, für eine Vorzeichnung für die Ölmalerei wäre ich jetzt hier fertig. Im Falle der Weißhöhung, würde ich jetzt die Rose mit weißer Farbe ausmalen. Hier aber habe ich mal weitergemacht und die Rose mit Schattierungen versehen.
Ich begann ebenfalls in der Mitte. Man kann davon ausgehen, dass die inneren Farben, bzw. Schatten, die dunkelsten/kräftigsten sind, sowohl bei den ganz kleinen Blüten, als auch bei den großen, unten liegenden, die sich im Schattenbereich befinden.
Das Anlegen der Schatten ist bei der Rose eigentlich ganz simpel. Dunkel grenzt an Hell. An Stellen, die enger am inneren Blütenkegel liegen, sind die Schatten dunkler, und an Stellen, wo einfach nicht zu viel Licht drankommt, sind die Schatten mitteldunkel. Die äußeren Ränder der Blüten sind sehr hell bis weiß, je nachdem, ob sie direkt vom Licht beschienen werden.
Die äußeren Kanten der gewölbten Blüten werden nur ganz leicht schattiert, bzw. weiß gelassen. Wenn man entlang einer solchen weißen Blüte den tiefen Schatten der darunterliegenden Blüte anlegt, kann man mit kleinen Zacken in das Weiße hinein zeichnen, so dass die Blüte etwas ausgefranst aussieht:
Dann noch den Stiel rund gemacht und ein paar mißlungene Dornen dazu Fertig. Im Falle einer Weißhöhung würde ich genau umgekehrt herum vorgehen. Ich würde die hellen Flächen mit weißer Farbe malen und die Schattenflächen aussparen (also ein Negativ). Aber dazu ein anderes mal mehr
Ist bestimmt nicht die dollste Rose, aber ein Weg wie man sie üben kann, um sie frei Hand auf die Leinwand übertragen zu können.
Monika Kunze
Homepage der Künstlerin: http://www.hemikro.de Monika Kunze über sich selbst: Geboren 1976, lebe und male ich in der Nähe von Bielefeld.Nach einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema Kunst in meinen Jugendjahren, habe ich, nach einer längeren Pause,2005 wieder damit begonnen mich mit der Malerei zu beschäftigen.Wie fast alle Hobbymaler, zunächst völlig kopflos und darauf auszielend, einfach nur etwas Hübsches zu malen, begann mich das Thema immer mehr zu interessieren, so dass ich damit begann, autodidaktisch die Grundlagen der Malerei zu begreifen und zuerlernen. Seit 2009 beschäftige ich mich intensiv mit der Ölmalerei, vor allem jener, die sich der Untermalungen bedient, so z.B. der Grisailles. Mein Ziel ist es, naturgetreue Bilder zu malen, die die Anmut der Wirklichkeit wiedergeben. |
Danke dir für deine Tipps. Finde ich echt gut verständlich 😀
Also VIELEN dank! Du kannst super malen! Ich werde gleich in den Keller spurten und anfangen zu malen 😀
Heftig, ich habe niemals fur moglich gehalten, dass das in der Tat auch so funktionieren konnte
Damit du weißt was bei deinen emsigen Schülern bei raus kommt. Zugegebener Maßen habe ich leider erst viel zu spät erkannt welches Blatt jetzt wozu gehört etc.. Auch musste ich das Schattieren erst üben (in der Mitte der Rose). Aber so sieht es doch ziemlich gut aus. Vielen Dank!
tolle rose ich konnte noch nie eine aber jetzt schon
DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :*
Danke, liebe Moni!