Homepage der Künstlerin: http://www.dianewrightfineart.com
Einen Baum, Bäume, Wald zeichnen Anleitung –Diane Wright
Für meine Kunstwerke haben die Bäume und Sträucher eine entscheidende Bedeutung.
Wie auch die Bäume haben die Gräser und Sträucher Einfluss auf die gesamte Stimmung im Bild.
Während ich mich selbst intensive mit dem Zeichnen von Bäumen auseinander gesetzt habe bin ich auf einige interessante Quellen gestoßen, die mir sehr bei der Entwicklung meiner Fähigkeiten und meines eigenen Stils geholfen haben. Für mich am interessantesten war das Buch von Mike Sibley „Drawing from Line to Life“ www.SibleyFineArt.com (Wie-malt-man.de: Wir stehen im Moment im Kontakt mit Mike Sibley um Ihnen innerhalb der nächsten Zeit auch die von Sibley angebotenen Anleitungen in Deutsch anbieten zu können.)
Ein anderes wichtiges Buch für Landschaftsmaler oder Zeichner ist ein Handbuch über Baumarten mit generellen Formen und Varianten von Baumarten. Auch eine Digitalkamera kann sehr nützlich sein.
Ihr Motiv wirklich verstehen
Während der letzten Jahre habe ich viel Zeit damit verbracht Bäume zu beobachten und zu skizzieren. Auch wenn meine Zeichnungen meist keine einzelnen Blätter darstellen interessiere ich mich trotzdem genau für die einzelnen Blattarten und die Verbindung zu den Zweigen und Ästen. Es ist sehr wichtig die Struktur von Bäumen zu verstehen. Es ist als wenn man den menschlichen Körper zeichnen wollte ohne von Muskeln und Knochen zu wissen. Hier ist meine Analogie; so wie Ellbogen, Finger Knie ,Zehen wichtig sind um den „Fluss“ des menschlichen Körpers darzustellen – sind die Zweige,Äste und Wurzeln wichtig um den „Fluss“ des Baumes darzustellen.
Ich habe Blätter, Büschel mit Blättern, Äste und ganz unterschiedliche Arten von Bäumen skizziert um ihre generelle Struktur zu verstehen. Durch Beobachtung und Skizzieren können Sie viele unterschiedliche Baumarten zeichnerisch entdecken und Erfahrungen sammeln.
← Ein Ast kann in verschiedene kleine Zylinder zerlegt werden.
Verschiedene Blätter gruppiert→
Typische Skizzen verschiedener Bäume
Diese Übung hilft Ihnen die Textur und dreidimensionale Form der Bäume zu verstehen.
Die Anatomie eines Baumes
Ein Winterbaum zu zeichnen ist eine exzellente Variante sich intensiv mit der Anatomie eines Baumes auseinander zu setzen. Lassen Sie uns ganz unten an der Basis anfangen…
Wie “pflanzt“ man eine Baum sicher im Boden? Ich beachte diesen Schritt immer beim Zeichnen besonders, wenn der Baum nicht auf solidem Boden steht scheint er auf dem Papier zu schwimmen.
-Die Bäume werden am Boden zu den Wurzeln hin breiter. Vermeiden Sie den Stamm unten gerade zu zeichnen.
-Denken sie daran, dass Baumstämme eine zylindrische Form haben. Die Schattierung sollte einem zylindrischen Objekt entsprechen. Auch die Rinde wird an den Rändern dichter weil sie sich um den Baum erstreckt. (Beispiel unten)
-Setzen sie einen Schatten auf den Boden von den Wurzeln an und zeichnen sie auch Gras um den Stamm.
– Variieren Sie die Breite und Stärke ihrer Bleistiftstriche und entwickeln damit die Tiefe im Bild. Die dunkeln Bereiche und Schatten stellen Sie kräftig dar.
Die bisherigen Tipps mögen recht simpel und selbstverständlich erscheinen, aber sie sind wichtig um eine solide Basis für den Baum in Ihrer Zeichnung zu schaffen.
Die Basis Ihres Baumes skizzieren
Ein anderes Beispiel mit herausragenden Wurzeln
Tips für einen Winterbaum
Achten Sie besonders auf die “Verbindungspunkte” das bedeutet die Punkte an denen
jeder Ast aus dem Stamm wächst, wo jeder Zweig aus dem Ast wächst. Hieraus lässt sich auch die Art des Baumes erkennen. Die richtigen Proportionen und Winkel zeichnen erschafft die jeweilige Baum-Art. Ein häufiger Fehler ist, die Äste zu gerade zu zeichnen. Versuchen Sie die Knoten, Knicke und Biegungen in den Ästen zu erkennen, das gibt dem Baum Leben.
Um dies korrekt erfassen zu können, ist es sinnvoll den Negativen Raum zwischen den Ästen und Zweigen zu betrachten anstatt nur auf die Äste zu blicken.
Ein anderer häufiger Fehler ist, die Äste zu dick zu zeichnen.
Noch ein weiterer Tipp… beachten Sie den Winkel an den
Verbindungspunkten. Die Winkel zwischen den Ästen sollten im unteren Bereich weiter sein und zur Spitze hin enger werden.
Meine Skizzen hier verwenden das gleiche Referenzfoto das ich für den Baumstamm
benutzt habe.
Ich habe hier daran gearbeitet den Fluss der Äste und Zweige darzustellen, darum habe ich die Schattierung auf ein Minimum reduziert. Die Äste wurden dünn gehalten und auf die Knicke und Knoten besonders wert gelegt. Ich habe nicht alle kleine Äste an der Spitze gezeichnet aber den Eindruck davon erwecket, in der Hoffnung der Betrachter wird sich den Rest einfügen… Dieser Baum ist sehr einfach und nicht sehr ansehnlich aber gut geeignet die Grundlagen und Tipps am Beispiel zu zeigen.
Tipps für Sommer Bäume
Wenn ich Bäume mit Blättern zeichne denke ich nicht daran jedes einzelne Blatt zu zeichnen, ich überlege lieber welche Textur oder welche Art Bleistiftstrich das Blätterwerk am besten repräsentieren kann. Ich habe festgestellt, dass sie meine Textur bei jeder Variation von Bäumen etwas ändert je nach dem wie die Blätter liegen. Die Entfernung des Baumes; Hintergrund ,mittlerer Bereich oder Vordergrund legt fest wie groß die Textur sein kann und wie viele Details eingefügt werden können. Beachten Sie ganz genau, wo die Lichtquelle sich befindet, das beeinflusst wie die Blätter aussehen und wie sie schattiert werden müssen.
Hier sehen Sie den gleichen Baum wie im Winter diesmal im Sommer; Sehen wir mal ob das folgende Werk für sich selbst sprechen kann…
Alles in einem Bild zusammenbringen
Hier sehen Sie eine Schritt für Schritt Darstellung einer Landschaftsszene mit Bäumen …
Eine Weide in Iowa
Ich habe dieses Foto, das ich als Grundlage verwenden möchte, vor ein paar Wochen geschossen. Es war ein schöner Samstagmorgen. Ich habe gestern Abend mit der Zeichnung begonnen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Ich bin sehr aufgeregt weil einige meiner Kühe im Bild wirklich wie Kühe aussehen;-) Also los… ich habe als erstes eine Schicht Graphit für den Himmel mit meinem Minenstift aufgetragen, oben dunkel zum Horizont hin heller werdend. Der Himmel auf der rechten Seite ist auch wesentlich heller weil hier die Lichtquelle ist. Den Himmel habe ich mit einem Lappen sanft verblendet. Von der Härte her habe ich für die Bäume rechts B verwendet. Ich habe einige Stunden an diesen Bäumen gearbeitet. Ich habe als erstes mit einem B Holzbleistift die grundlegende Form gesetzt. Dann mit einem 2B Stift die dunkleren Schatten angelegt.
Ich habe viel Zeit damit verbracht die Textur realistisch auszugestalten. Um flach schattierte Bereiche zu vermeiden verwende ich kleine kurze Striche, ich setze die dunklen Stellen langsam und vorsichtig. Ich wechsle dann auf einen 3H Bleistift und arbeite an den Details und die helleren Ästen weiter. Das hat bisher sehr gut funktioniert.
Ich habe aus den dunkelsten Schatten einige Äste mit dem Radierer gezogen. Es sind wahrscheinlich 5 Schichten mit denen ich langsam die Äste aufbaue. Ich hätte jeden einzelnen Schritt scannen sollen, aber ich war zwischendurch nicht ganz sicher wie ich die Äste anlegen möchte, aber ich verspreche nächstes Mal scanne ich jeden einzelnen Schritt.
Ich habe mit dem rechten Baum im Vordergrund angefangen. Ich habe alle Äste sofort angelegt, das hilft mir eine genaue Vorstellung der Form zu bekommen. Ich werde mit den Blättern an der Spitze des Baumes beginnen, diese müssen klar definierbar als Blätter erkennbar sein. Ich habe eine Foto eingefügt, wie ich meine Bleistifte halte(Ja … ich bin Linkshänder) Wenn ich an den Blättern arbeite, halte ich meinen Stift auf dem kleinen Finger ruhend zwischen Zeigefinger und Daumen, Ich legen meinen Arm und das Handgelenke nicht aufs Papier auf.
Manchmal lege ich meinen kleinen Finger aufs Papier auf und balanciere darauf, damit bleibt das Handgelenk fest und ich kann die Striche mit dem ganzen Arm ziehen. Diese Methode bedarf sicher etwas Übung gibt aber viel Freiheit bei der Gestaltung und Formgebung. Für bessere Kontrolle in kleinen Bereichen verwende ich den Stift in der Standard Schreibhaltung.
So das war jetzt lange um den Brei herum … oh ich habe das Gras unter den Bäumen vergessen… Ich habe mit einem 3H Stift begonnen um den sanften gleichmäßigen Schatten zu erstellen und dann mit B die dunkleren Grasbüschel eingesetzt. Es ist etwas sehr detailliert aber ich hoffe es hilft.
Also wie versprochen scanne ich den Baum im Vordergrund an dem ich arbeite. Ich habe viel an der Textur der Blätter oben rechts gearbeitet. Dieser Bereich ist einfach weil die Blätter dünner sind und nur aus einer Schicht bestehen. Ich arbeite immer noch mit dem gleichen Bleistift und habe begonnen die dickeren Äste unten am Baum zu setzen. Ich höre jetzt auf weil es Nacht wird. Ich merke dass ich zu zügig werde und nicht mehr auf Details achte also muss ich jetzt aufhören und morgen neu beginnen.
Ich habe die meisten Äste und Blätter angelegt. Als nächstes muss ich jetzt die Schatten und Glanzlichter ausbalancieren um eine einheitliche Form zu schaffen und die Morgensonne als richtigen Lichteinfall von rechts zu treffen. Zur selben Zeit arbeite ich an einigen Details weiter. Ich werde jetzt auf einen 3H Stift wechseln um leichtere Grautöne erzeugen zu können.
10/1/05: An den Bäumen und dem Gras weitergearbeitet. Ich habe einen Bleistift Härte B für die Bäume links verwendet und verwende einen 3H für das Gras um die Schatten aufzubauen.
10/3/05: Ich denke ich bin jetzt fertig. Ich habe die Bäume im Vordergrund noch abgedunkelt und gleichmäßiger gestaltet. Das Gras im Vordergrund unten rechts habe ich ebenfalls noch abgedunkelt.
Tutorial © 2009 Diane Wright
Die Zeichnerin Diane WrightHomepage der Künstlerin: http://www.dianewrightfineart.com Im Jahr 2002 habe ich meinen „Kunststift“ nach über 20 Jahren wieder in die Hand genommen. Während der sehr langen Pause habe ich meine Zeit mit dem Aufbau einer Familie und der beruflichen Karriere verbracht. Trotz des erworbenen Bachelor of Art brachte mich mein beruflicher Werdegang leider weg von der Kunst. Im Moment arbeite ich als IT Manager in einer Medizinfirma in Des Moines Iowa. Meine Kinder besuchen im Moment das College, so dass ich jetzt endlich Zeit habe mich wieder meiner großen Liebe der Kunst zu widmen. MediumDas Medium meiner Wahl ist der Bleistift. Schwarz-Weiß Zeichnungen stellen aus meiner Sicht eine zeitlose Qualität dar. Obwohl ich auch mit Farben experimentiert habe, wird Graphit immer mein Favorit bleiben. MotiveIch werde immer gefragt: “Warum zeichnen Sie alte Scheunen?” Scheunen und alte Bauernhöfe haben mich schon immer fasziniert. Ich wuchs auf einem Familienbauernhof in Nordost Iowa auf und trage daher viele Erinnerungen aus der Kindheit mit mir. Die Landschaft des mittleren Westens ist übersäht mit alten Scheunen und Bauernhöfen. Leider werden in den letzen Jahren immer mehr dieser Höfe für große Kooperationen aufgegeben. Diese Ikonen repräsentieren aus meiner Sicht jedoch einen Teil der amerikanischen Geschichte als das Leben noch einfacher war, das Leben auf dem Land stattfand und die Familie der zentrale Kern des Hofes war. Ich bin stolz Teil dieser Zeit gewesen zu sein. Ich genieße es durch die Landschaft von Iowa zu fahren und nach diesen Schönheiten Ausschau zu halten. Hier sehen sie eine meiner Favoriten, die ich in der Serie Berwick Barn Drawings verwendet habe. |
Liebe Diana,
Per Zufall bin ich auf deine Homepage gestoßen und mir gefällt die Art wie du zeichnest sehr.
Ich bin auf der Suche nach einer Baum/ Wald und Wiesen skyline, welche ich mir gerne tattoowieren lassen möchte.
Hättest du Lust mir so einen Entwurf zu malen?
Liebe Grüße, Sarah